Dienstag, 8. April 2014

Hip Hop und Modetrends


Kool Savas in Baggys: Oldschool
Hip Hop war schon immer bekannt für seinen extravaganten Modestil. Das Klischee des Hip Hoppers in XXL-Kleidung ist bis heute noch in vielen Köpfen verankert. Auch der kurzrasierte Haarschnitt mit der zugehörigen Basecap sind für Viele ein Markenzeichen in diesem Genre. Doch die gegenwärtige Entwicklung schlägt eine völlig andere Richtung ein.Ursprünglich stammen die tiefhängenden Hosen allerdings nicht direkt aus dem Hip Hop. Häftlinge in den Vereinigten Staaten durften aus Sicherheitsgründen nur Hosen tragen, die keine Hosenbunde mehr besitzen. Natürlich haben dort Häftlinge Ihre Flucht vor dem Alltag in die Musik gesucht. Jedoch haben erst später Rapper die sogenannten Baggys getragen, um „kredibil“ zu wirken. In den 90er Jahren hatte die XXL-Kleidung ihre Hochphase. Nach der Jahrtausendwende wurde der Style erweitert, sodass man sogar noch heute vereinzelt Personen sieht, die Ihre Hose in die Socken stecken.




Cro in Röhrenjeans: Newschool
Ist eng der neue Trend?

Gerade mit der aufkommenden „Hipster-Bewegung“ scheint der Trend derzeit in eine völlig gegensätzliche

Richtung zu laufen – Aus der Basecap wird die Snapback, die Röhrenjeans ersetzen Baggys und aus dem XXL Shirt – vorzugsweise mit Graffititags werden eng anliegende Shirts mit geometrischen Formen. Gerade junge Teenager folgen dem Mainstream und setzen auf Marken wie „Vio Vio“ statt Fubu, Dickies & Co.


Durchlebt Hip Hop einen Kulturwandel?

Wer sich die aktuelle Entwicklung anschaut, könnte meinen, dass Hip Hop einen Wandel in jeglichen Belangen durchlebt und stark verjüngt. Doch ist dem wirklich so? Wir sagen ganz klar: „Nein!“
Denn Merchandise war noch nie so gefragt wie zur heutigen Zeit. Und dies gilt für Musik in allen Genres. Und so ist es auch im Hip Hop so, dass die Hoodies gerade ihre Hochphase durchleben. Dies ist ein klares Zeichen. Denn vergleicht man den Merch im Hip Hop, so sieht man schnell, dass eben dies Hoodies vermehrt von den Künstlern verkauft werden, die ein deutlich älteres Publikum ansprechen. So ist es nicht unüblich, dass man auf der Straße Personen z. B. Mit einem Trailerpark- oder Raf Camora Hoodie rumlaufen sieht.
Und wer die Entwicklung betrachtet, weiß, dass sich gerade die Jüngeren in einer Selbstfindungsphase befinden und gewissen Trends zunächst blind folgen, bevor sie ihren eigenen Style gefunden haben. Diese Phase haben die Hoodie Träger in den meisten Fällen bereits hinter sich. Zudem haben viele Anhänger der „Swaggy-Mode“ einen festen Fokus auf ihre Szenekünstler, sodass man einen 16-Jährigen jungen Heranwachsenden in Holzfällerhemd, Röhrenjeans, Nerdbrille, Seitenscheitel – ausgerüstet mit Longboard und Jutebeutel wohl kaum auf einen Joka- oder Orgi Konzert sehen wird.

Wird der Yolocaust folgen?

Der Hipster-Trend wird zwangsläufig so zugrunde gehen, wie es damals die Buffalos vorgemacht haben. Denn gerade die Mode der Jugendlichen wechselt rasant. Wann dies geschehen wird und welcher Trend in Zukunft auf uns treffen wird, bleibt abzuwarten.

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